SCHWELMANNS Kolumne | März 2018

SCHWELMANNS Kolumne | März 2018

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Schwelmann und die Investoren

Schwelmanns kleine Heimatstadt gleicht ja zur Zeit einer einzigen Baustelle. Überall im Dorf wird gebaut und gebuddelt , was das Zeug hält. Es wird mächtig viel Geld in die Hand genommen, sprich investiert, in alle möglichen unter- und überirdischen Projekte. Entlang der ehemaligen Bergisch-Märkischen Eisenbahnstrecke entsteht ein komplett neues Wohngebiet mit neuen Straßen, der Bahnhof,  Belevue-Luxussanierung, der ehemaligen Notunterkünfte an der unteren Friedrich-Ebert-Straße, aus der ehemaligen Schule Westfalendamm wird ein Hotel mit angrenzender Turnhallengastronomie, neue Kindergärten sprießen aus dem Boden, neue Kanäle und Rohre im ganzen Stadtgebiet und so weiter und so fort.

Um nur einige Beispiele zu nennen. Dazu wird wie wild geplant: Schwelm-Center, Zassenhausgelände, neues Rathaus und, sehr zur Freude Schwelmanns und vieler seiner Schwelmer Mitbewohner, wird eifrig über den Um- und Ausbau des guten, alten Schwelmer Freibades zum Ganzjahresbad diskutiert. Wie schon erwähnt, kostet das alles eine Menge Geld. Und wo die ohnehin chronisch leere Dorfschatulle nichts mehr hergibt, springen bekanntlich Investoren ein. Und auf diese Investoren muss man mal ein genaueres Auge werfen. Da gibt es doch einige Unterschiede. Zum einen gibt es ortsansässige Investoren, wie den Schwelmer Unternehmer Ralf Stoffels. Ein Mann, der sagt und dann auch macht. Wie die Dreifeld-Sporthalle, die nicht nur den EN-Baskets eine neue Heimat bietet. Er sanierte auch Bauten in der Schwelmer Altstadt. Das bereits erwähnte Hotel „Westfalendamm“ nimmt unter seiner Regie auch rasch Formen an und die Eröffnung ist wohl nicht mehr weit. Dann gibt es die anderen. Die viel reden, aber ihren Worten wenig bis gar keine Taten folgen lassen.

Schwelmanns Blick fällt auf unser in die Jahre gekommenes Schwelm-Center. Hier geben sich die „Investoren“ die Klinke in die Hand.  Statt, wie versprochen, in neuem Glanz Schwelm Innenstadt zu beleben, wird es an neue Investoren verkauft. Die wiederum versprechen auch erst mal. Oder die Sanierung der ehemaligen Notunterkünfte am Loh. Nach anfänglichen zügig vorangehenden Bauarbeiten passierte lange Zeit gar nichts. Offenbar ist dem ursprünglichen Investor das Geld ausgegangen. Mal schauen, wie lange der Neue jetzt braucht. Auch der Schwelmer Bahnhof sollte schon längst erneuert werden. Statt dessen Stillstand. Lange nichts passiert. Wie man lesen kann, gibt es Probleme zwischen Investor und ausführendem Generalbauunternehmer, der die Rechnungen der fleißigen Handwerker nicht bedient. Bei dem Gelände der ehemaligen Brauerei ist die Stadt Schwelm nach missglückten Versuchen mit auswärtigen Investoren nun selbst in die Bresche gesprungen und führt das Projekt „Neue Mitte Schwelm mit Rathaus“ nun in Eigenregie fort. Warten wir das Ergebnis ab.

Da lobt sich Schwelmann eine andere Art von Investoren. Wie das emsige Team des Trägervereins Schwelmer Freibad um ihren Vorsitzenden Ernst-Walter Siepmann. Die investieren zwar kein eigenes Geld, dafür aber enorm viel Herzblut und wertvolle Zeit, um unser schönes Freibad zu erhalten. Und das seit mehr als zehn Jahren!  Unterstützt werden sie dabei von vielen Schwelmern, die durch Beiträge, Eintrittsgelder und Spendenaktionen für das notwendige Geld sorgen.  Dieses Team lässt  sich auch von widrigen Verhältnissen, wie schlechte Sommer mit zu wenigen Badegästen nicht von ihrem Weg abbringen. Hut ab! Nach jahrelanger Unsicherheit, was den Erhalt des Bades angeht, kommen jetzt hoffnungsvolle Signale aus dem Stadtrat. Dort werden, wie man hört und liest, Möglichkeiten diskutiert, das Bad durch Umbau zu einem Ganzjahresbad langfristig zu erhalten. Aber auch das wird wieder jede Menge Geld kosten und Schwelmann hofft, dass bei diesem lobenswerten Projekt nicht wieder schwammige Investoren mit ins Boot geholt werden, die ihre eigenen Pläne verfolgen und das Projekt am Ende nur totspekulieren. Wir sehen, es bleibt spannend im Dorf. Und Schwelmann wird die weiteren Entwicklungen mit großem Interesse weiter beobachten.

Bis dahin wünscht Schwelmann allen einen guten Start in einen sonnigen Frühling.

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