„Rhapsody in School“ – im Märkischen Gymnasium in Schwelm

„Rhapsody in School“ – im Märkischen Gymnasium in Schwelm

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Foto von Links nach Rechts: Hannelore Gansczyk (Lehrerin, Leiterin Schulorchester), Henrik Weiß (Lehrer),
Manuel Bilz, Alice Heiliger (Trägerverein Musiker Hautnah e.V.)

Berührungsängste abbauen und jungen Leuten die klassische Musik näher bringen ist das Ziel des internationalen Musikprojekts „Rhapsody in School“. Das Projekt geht auf die Initiative des Pianisten Lars Vogt zurück. Zahlreiche Künstler aus dem Bereich der klassischen Musik sind inzwischen international im Einsatz, um Schülerinnen und Schülern vor Ort, also in den Schulen, für die klassische Musik zu interessieren. Manuel Bilz ist Solo-Oboist im WDR-Sinfonieorchesters. Er freute sich auf die bevorstehende „Stunde“ mit den Schülerinnen und Schülern der zwei 7. Klassen des Märkischen Gymnasiums, in der er am 13. Mai 2016 zu Gast war. „Wir möchten den jungen Leuten für die klassische Musik interessieren und Distanzen abbauen“, sagt der Profi-Musiker.

„Ich stoße bei meinen Besuchen immer auf gut vorbereitete Schülerinnen und Schüler die mit unglaublich großem Interesse bei der Sache sind und viele Fragen stellen.“

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Bilz ist auch mit großem Spaß dabei.

„Wenn es mir immer nur gelingt, einen einzigen dieser jungen Leute für die Musik zu interessieren, hat es sich gelohnt“.

Auf der Bühne der Aula sitzen die Schülerinnen und Schüler wie in einem Orchester um das „Dirigentenpult“, an dem an diesem besonderen Tag Manuel Bilz steht und mit seiner lockeren, humorvollen Art seine jungen Zuhörerinnen und Zuhörer sofort in seinen Bann zieht.

Bei der Vorstellung seines Instrumentes – die Oboe – erklärt Bilz, dass jeder Oboist seine Mundstücke, die für die Qualität der gespielten Töne verantwortlich sind, selbst herstellt. Dies demonstriert er auch gleich an einem Stück besonderen Schilfrohres und einem Hobel, mit dem das Rohr bis auf 0,55 mm genau abgehobelt werden kann. Manuel Bilz spielt zunächst einige Töne auf der Oboe und erarbeitet mit den Schülern, wie man diese Töne verändern kann, um sie „schöner“ zu machen und man als Zuhörer weiter hören möchte. Die Vorschläge aus der Schülerschaar – lauter, leiser, schneller, langsamer – demonstriert der Musiker direkt an seinem Instrument und in der Tat, nach und nach entsteht aus der Tonfolge eine schöne Melodie. Anhand des Stückes „Baccus“ aus den Metamorphosen des Komponisten Benjamin Britten erarbeitet Manuel Bilz mit den Schülerinnen und Schülern anschaulich, wie die Töne ähnlich der Sprache Bilder im Kopf entstehen lassen und Dinge ausgedrückt werden können: Bewegung, Jahreszeit, Stimmungen, schnatternde Mädchen u.s.w.

Natürlich haben die Schülerinnen und Schüler ausreichend Gelegenheit, Fragen an den Künstler zu stellen. Zum Beispiel, ob es schwer ist, Oboe zu spielen und wie lange er übt jeden Tag. „Es ist sicherlich nicht ganz einfach, Oboe zu erlernen“ erklärt Bilz. Und das er jeden Tag zwischen drei und fünf Stunden üben müsse. Und bei dieser Gelegenheit verrät er den Schülern noch gleich eine Lernmethode, die sich auch auf alle anderen Lernbereiche übertragen lässt: Das zu Lernende in kleine Abschnitte aufteilen, und die Teile, die nicht so recht klappen wollen, immer und immer wieder zu wiederholen, bis sie klappen. Nach einer unterhaltsamen und lehrreichen Stunde verabschieden die Schüllerinnen und Schüler Manuel Bilz mit kräftigem Applaus.

Das Projekt „Rhapsody in School“ wird koordiniert vom Trägerverein Musiker Hautnah e.V. Interessierte Schulen können hier Kontakt aufnehmen. Der Trägerverein sorgt auch durch die Gewinnung von Förderern und Sponsoren dafür, dass diese wichtige Initiative auch in Zukunft weitergehen kann.

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Text und Fotos:
Claus Kaiser

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