Zwergenkönig Goldemars Kolumne | Dezember 2022

Zwergenkönig Goldemars Kolumne | Dezember 2022

🕓 Lesezeit circa 3 Minuten

DER ZWERGENKÖNIG VON BURG HARDENSTEIN IST ZURÜCK, UM SEINE MEINUNG KUNDZUTUN

Nun ist sie also wieder da, die so schöne und besinnliche Zeit. Nur wenige Wochen noch, und ihr Menschenkinder feiert das Fest der Liebe. Überall leuchten bunte Lichter, die Weihnachtsmärkte öffnen die Pforten, es duftet nach Lebkuchen und Glühwein und emsiges Treiben in den Geschäften prägt diese besondere Zeit. Einst eine Zeit, die ich, Goldemar der Zwergenkönig, gerne nutzte, um mich unter die Menschen zu begeben und besinnliche, friedvolle Momente mit euch zu erleben. Der Zwergenkönig fragt sich inzwischen jedoch, ob eure Worte und Wünsche zur Weihnachtszeit auch wirklich von Herzen kommen und ernst gemeint sind. Mit Schaudern erinnere ich mich an letztes Jahr als ich sehen musste, wie eure Liebe und Besinnlichkeit ausschließlich den Geimpften galt und Ausgrenzung und Spott jene traf, die sich gegen den neuartigen Wirkstoff entschieden. Selbst eure christlichen Würdenträger verweigerten jenen Menschen ganz und gar unchristlich den Zugang zu den Gotteshäusern. Es war mir völlig unverständlich, wie es so weit kommen konnte, denn nie bestand eine Gefahr, die von den Ungeimpften ausging. Doch dieses Jahr hört man davon nichts mehr. Als wäre es nie geschehen.

Der ehemalige Gesundheitsminister schreibt ein Buch mit dem Titel „Wir werden einander viel verzeihen müssen“, doch muss vor dem Verzeihen nicht ein Gespräch stattfinden, ein Aufarbeiten? Das große Thema Covid wurde stattdessen längst von einem anderen Thema abgelöst. Ihr Menschen sprecht einfach nicht mehr darüber und richtet euren Hass nun auf einen neuen Feind. Es ist Krieg! Viele konzentrieren sich nur auf den Feind, der diesmal nicht unsichtbar durch die Luft schwirrt, sondern im Kreml sitzt. Der Zwergenkönig, selbst mit der schweren Aufgabe betraut, stets das Beste für sein Volk zu schaffen und gut durchdachte Entscheidungen zu treffen, sieht die Menschenführer mit sorgenvollen Gefühlen. Handeln sie wirklich zum Wohle des Volkes? Treffen sie kluge Entscheidungen? Versuchen Sie den Handel stark, den Wohlstand hoch und Krieg und Konflikte von ihrem Land fernzuhalten? Oder sind es andere Interessen, die sie treiben? Wenn ich als Zwerg unbemerkt durch unsere Heimat ziehe, dann schnappe ich derzeit viele Themen auf: Energiekrise, Blackouts, Angriffskrieg, Klima, Waffen, Sparen, Autofahren, Insolvenzen – die Menschen schimpfen und fluchen.

Und ich sehe Hass, Wut und Angst in ihren Gesichtern. All diese emotionalen Themen haben meist ein Ergebnis: die Schuld liegt weit im Osten bei dem Mann, der den Krieg begonnen hat. Dorthin fließt der Hass, dort sitzt der Teufel, der alles zu verantworten hat. Auch der Zwergenkönig verabscheut Herrscher und Landesführer, die Krieg als ein Instrument der Konfliktlösung sehen. Aber ich bleibe ein König, der stets eine gewaltfreie Lösung bevorzugt und der Hass so gut es geht aus seinem Herzen hält. Ich fühle mit den Menschen, die unter den hohen Preisen leiden und jeden Pfennig umdrehen müssen, um überhaupt die laufenden Kosten bezahlen zu können. Ich fühle mit der Jugend, die in diesen Zeiten vielfältig zu leiden hat. Ich fühle mit den Menschen, die dem sogenannten Mittelstand angehören und um ihre Existenz fürchten. Ich sehe die Not der Menschen und frage mich, ob diese nicht abgewendet werden kann. Eure politische Elite fordert Euch zum Sparen auf. Es heißt: Lichter aus! Heizung runter! Waschlappen statt Duschen! Gleichzeitig wird das Kanzleramt für 600 Millionen Euro ausgebaut und wird danach etwa achtmal größer sein als das Weiße Haus in den USA. Ja, ich mache mir große Sorgen um Euch Menschen.

Ende November blieb mir sogar kurz mein Zwergenherz stehen, als ich vom Raketeneinschlag in Polen hörte. Für kurze Zeit stand die Gefahr eines dritten Weltkriegs im Raum. Spätestens da sollte jeder verstanden haben, dass es in diesem Krieg kein Gut und Böse gibt. Nun hat die Adventszeit begonnen. Ich sehne mich nach der friedvollen, besinnlichen Weihnachtszeit, die ich hier in unserem schönen Kreis so oft verbracht habe und die dieses Jahr von Sorgen durchzogen ist. Alle guten Wünsche aus dem Land der Zwergen sind bei euch Menschen. Mögen Ein- und Weitsicht und der Wunsch nach Frieden Einzug in die Köpfe eurer politischen Führer zurückkehren. Resigniert nicht, kämpft um das, was richtig und wichtig ist. Geht ins Licht, aber lasst euch nicht hinters Licht führen. Vor allem habt trotz aller Widrigkeiten eine gute Zeit zusammen. Genießt die Zeit mit euren Lieben. Denkt an jene, die Abseits stehen und eurer Aufmerksamkeit bedürfen. Gerade in diesen Zeiten ist das Miteinander wichtiger denn je. In diesem Sinne euch allen eine schöne Weihnachtszeit.

„Vor allem müssen die Atommächte bei der Verteidigung ihrer eigenen lebenswichtigen Interessen solche Konfrontationen vermeiden, die einen Gegner vor die Wahl stellen, entweder einen demütigenden Rückzug oder einen Atomkrieg zu führen.“
– John F. Kennedy –

Es grüßt Goldermar, der Zwergenkönig

No Comments

Post A Comment