Der Artikel „INTERVIEW MIT SUSANNA WEINE UND BERND LAUENROTH VOM BROTZEIT e.V. – Es geht hier nicht um Armenspeisung. Es geht um einen guten Start in den Tag!“ erschien in der EN-Aktuell 03/25. In der Zeitschrift ist nur ein gekürzter Teil des Interviews zu lesen. Das komplette Interview finden Sie hier – zum Anschauen, Anhören oder Lesen.
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„Es geht hier nicht um Armenspeisung. Es geht um einen guten Start in den Tag!“
Susanna Weine und Bernd Lauenroth engagieren sich ehrenamtlich bei brotZeit e.V., einem Verein, der Kindern an Schulen ein Frühstück ermöglicht. Sie unterstützten das Projekt vor Ort in Hattingen und gewinnen dabei Einblicke in die Lebensrealität vieler Schüler. Im Gespräch erzählen die beiden Rentner von ihrer Motivation, ihren Eindrücken und den Herausforderungen ihres Ehrenamts.
Liebe Susanna, lieber Bernd, vielen lieben Dank, dass ihr Euch die Zeit genommen habt. Wir sind momentan in Hattingen in der Grundschule. Ihr engagiert Euch in dem Verein Brotzeit. Was hat Euch persönlich dazu motiviert, diese Arbeit zu machen?
Susanna:
Ich komme aus einer Lehrerfamilie. Auch meine Schwestern waren in der Grundschule tätig und haben sehr oft erzählt, dass die Kinder ohne Frühstück ankommen. Man weiß ja auch, wenn man nichts gegessen hat, dann funktioniert das Gehirn nicht richtig. Und dann waren sie einfach so ein bisschen hintendran. Und als ich dann diese Anzeige in der Zeitung gesehen habe, dass Leute gesucht werden, um das zu unterstützen, habe ich gesagt: „Jo, das ist genau mein Ding, das mache ich!“. Damit ich diesem Missstand letztendlich auch entgegenwirken kann.
Bernd, wie war das bei Dir? Was hat Dich motiviert?
Bernd:
Mir geht es eigentlich darum, dass ich für mich was Sinnstiftendes machen möchte. Es geht gar nicht so sehr darum, dass ich meine: „Mir geht es gut und ich muss der Gesellschaft was zurückgeben“, sondern ich finde es total klasse, dass ich hier etwas tue, wo ich sehe, dass es eine Wirkung hat. Nämlich ergänzend zu dem, was Susanna schon gesagt hat, dass die Kinder, wenn sie hier morgens das Frühstück haben, einfach ein bisschen runterkommen, ein bisschen gechillter sind. Und da finde ich dieses Konzept einfach total klasse. Es geht hier eben nicht um eine Armenspeisung, sondern darum, konzeptionell Kinder besser zu fördern. Und das ist mein Ding.
Wie war denn Euer erster Eindruck, als ihr erfahren habt, dass es wirklich Kinder gibt, die ohne Frühstück in die Schule kommen? War das nicht erschreckend?
Susanna:
Na gut, also ich habe diese Erfahrung ja schon lange mit mir rumgetragen und ich fand es ehrlich gesagt erbärmlich. Ich habe mir versucht vorzustellen, warum das so ist, was da für Gründe für vorliegen und da gibt es wahrscheinlich vielfältige Gründe dafür.
Kannst Du einige Gründe nennen?
Susanna:
Schlimmstenfalls ist es, dass die Eltern aufgrund irgendwelcher Umstände morgens selber nicht aus dem Bett kommen und ihre Kinder einfach auf den Weg schicken. Vielleicht gibt es auch finanzielle Erwägungen oder es gibt zu viele Kinder, um die man sich kümmern muss als Eltern. Solche Dinge. Aber es ist letztendlich – glaube ich – oftmals schon auch ein Mangel, aus dem das heraus erwächst. Manche Kinder kommen auch zum Frühstück, die diesen Mangel zu Hause nicht haben, weil sie einfach spät aufstehen und dann eben noch rasch in die Schule laufen, um da was zu essen. Ich glaube das ist sehr vielschichtig, warum die Kinder hier ohne Frühstück ankommen.
Bernd:
Ich finde auch nochmal wichtig zu sagen, dass die Brotzeit für alle offen ist. Dass es gar nicht darum geht, pädagogisch auf die Eltern einzuwirken, zu eruieren, warum kommen die Kinder ohne Frühstück, sondern einfach dieses Angebot zu machen. Ich selbst habe das Glück gehabt – ich habe zwei Kinder – dass wir, also mit meiner Frau zusammen, in der hervorragende Situation waren, dass wir morgens bis 8 Uhr Zeit hatten uns um die Kinder zu kümmern. Und wir von daher auch das Frühstücken ritualisiert haben. Es gibt aber viele Familien, da ist das gar nicht möglich, weil Schichtarbeit ist. Und da muss das morgens alles „zack-zack“ schnell gehen. Auch bei den Alleinerziehenden. Aber es gibt auch eine ganze Reihe Menschen, die haben nicht die Kultur, dass morgens in Ruhe gefrühstückt wird. Und was ich hier auch beobachte: es gibt durchaus Kinder, die haben schon gefrühstückt, aber trotzdem kommen sie nochmal dazu, um einfach die Geselligkeit mit ihren Schulkameraden zu genießen. Auch das eine oder andere, was ihnen auf dem Herzen liegt, schon mal zu besprechen.
Susanna:
Ja, das ist wirklich ganz schön, also dieser soziale Aspekt. Ich meine, die Mädels sitzen immer getrennt von den Jungs, weil sonst gibt es Rabatz. Aber dann sitzen die da und unterhalten sich und man merkt wirklich, wie entspannt die Stimmung dann tatsächlich ist. Und das ist richtig schön. Und ich denke, wenn die Kinder mit dieser Entspannung irgendwie in den Unterricht reinkommen, ist das erstmal prima.
Wie kann ich mir das dann im Tagesalltag vorstellen? Wann trifft man sich zum Frühstück? Wird das dann vor dem Unterricht gemacht oder zieht sich das über den Unterrichtstag hinweg?
Bernd:
Erstmal ist es für uns eine Herausforderung. Ich bin Rentner, Susanna ist auch Rentnerin und mit lange Schlafen ist da nichts. Man muss dann hier um halb sieben am Start sein. Die Lebensmittel und Getränke sind im Keller gelagert. Da sind Kühlschränke und Gefriertruhen angeschafft worden und dann wird das nach oben gebracht. Dann wird das Buffet aufgebaut und ab viertel nach sieben sind dann die ersten Kinder da. Hier ist ja der große Vorteil, dass es die offene Ganztagsschule gibt. Das heißt, die offene Ganztagsschule ist ab sieben Uhr auf. Das sind dann eben auch die Kinder, die als erste zum Frühstück kommen. Das ist das Hauptklientel, die in der Betreuung sind. Es gibt aber auch Kinder, die kommen wegen des Frühstücks einfach auch ein bisschen eher zur Schule.
Susanna:
Ja, also regulär müssen wir eigentlich um halb acht fertig sein. Aber das ist so nett. Wir sehen ja, der Ganztag ist gerade gegenüber auf dem anderen Flur. Und wenn wir fertig sind, wenn wir alles vorbereitet haben, dann gehe ich schon mal rüber und sage: „Frühstück ist fertig!“. Also das ist auch so eine ganz familiäre Geschichte. Um zehn vor acht soll dann fertig sein, dann klingelt es und da sollen die Kinder eigentlich raus auf den Hof zum Aufstellen. Und manche kommen dann noch schnell, um zwölf vor acht und fragen: „Kann ich noch ein Brot haben?“. Aber danach ist auch wirklich Schluss für unsere Frühstücksaktion.
Wie oft in der Woche seid ihr im Dienst?
Bernd: Wir sind insgesamt zehn Frühstückshelfer, immer zu zweit täglich da. Das heißt, dass wir im Regelfall einmal die Woche am Start sind. Da es aber auch Krankheitsfälle gibt, Urlaubssituationen, kann sich das dann schon mal als Ersatz verdoppeln. Oder man ist eben auch drei Tage in der Woche dran. Und dafür ist man dann eben, wenn man Urlaub hat, nicht da. Und dann springen eben andere wieder ein.
Woher kommt das Essen, das Ihr den Kindern zubereitet?
Susanna:
Also das Essen wird komplett von Lidl zur Verfügung gestellt und auch finanziert. Das ist schon lobenswert. Und da gibt es eine Organisation, wie die Bestellungen laufen. Das wird hier von einem Lehrer organisiert, der dieses Projekt mitbetreut. Und er guckt dann immer, was fehlt und so weiter. Und dann wird bedarfsgemäß nachbestellt.
Bernd:
Dahinter steckt ja die Initiative Brotzeit, eine Stiftung, wo federführend die Schauspielerin Uschi Glas dahinter steckt, eine sehr engagierte Frau. Und da werden Spenden eingesammelt. Aber man muss auch dazu sagen, dass nicht alles über Spenden abgedeckt wird, sondern auch der Staat etwas dazu gibt. Das Land fördert das. Und auch hier leistet die Stadt Hattingen ihren Beitrag. Also es ist ein Gesamtfinanzierungspaket. Und es gibt durchaus die Überlegung, das auch noch weiter auszuweiten. Aber häufig scheitert es auch ein bisschen an den Räumlichkeiten, die nicht hinreichend vorhanden sind. Interessant ist auch hier, dass sich bei dem Aufruf, den Brotzeit gestartet hat, über 40 Interessenten gemeldet haben. Und das zeigt auch ein bisschen, dass in Hattingen als Kleinstadt das Netzwerk funktioniert, dass es doch hier eine ganze Menge engagierter Menschen gibt. Häufig wird ja darüber geklagt, dass sich die Leute nicht engagieren und kein Interesse für das Gemeinschaftsleben haben. Das kann man wirklich sehr stark auch nochmal hinterfragen. Ich will das nicht in den Himmel loben, aber es gibt Unterschiede. Man muss einfach auch mal genauer hingucken. Und wenn es interessante Projekte gibt, wo man sich angesprochen fühlt, wo das Herz auch berührt wird, und das hatte ja Susanna eingangs auch gesagt, es berührt uns. Und wir sind selber Eltern und wissen, was für Kinder gut ist. Und dann macht man das halt.
Was gibt Dir diese Arbeit persönlich, Susanna?
Susanna:
Also, ganz pragmatisch gesehen, es füllt ein bisschen meine Zeit. Das ist jetzt völlig sachlich betrachtet, ohne Emotionen, weil ich bin ja Rentnerin und gehe keiner regelmäßigen Beschäftigung mehr nach. Aber mein Beweggrund, das überhaupt zu tun, habe ich ja schon erzählt. Es geht um arme Kinder, kein Frühstück, so nicht lernen können etc. Da einfach mitzutun, da ein kleines bisschen die Welt zu verbessern. Das bewegt mich irgendwie. Ich finde es auch total herrlich, morgens mit den Kindern hier Kontakt aufzunehmen. Oder dann sieht man mal, der kriegt die Marmelade überhaupt nicht auf sein Brot. Da kann man mal mithelfen. Also ein bisschen Unterstützung, denen auch beizubringen, wie man am Buffet isst. Die Friederike hatte mir das, glaube ich, erzählt. Da hat ein Junge gesagt. „Ach, das ist ja toll mit dem Buffet. Jetzt weiß ich das, wie das geht. Dann kann ich das im Hotel ja auch.“ Also solche Sachen. Einfach mit diesen Kindern zusammenzukommen und zu sehen, dass sich da auch was entwickelt.
Bernd, was ziehst Du aus deiner ehrenamtlichen Arbeit hier für Dich persönlich?
Bernd:
Ähnlich wie ich das schon angedeutet habe, dass ich es für mich sehr sinnstiftend finde. Also für mich ist das Leben durch dieses Ehrenamt, durch diese Arbeit erfüllender. Und Sinnfragen, die stellen sich ja viele Menschen. Was ist für mich wichtig im Leben? Und das ist zum Beispiel dieses soziale Engagement. Das ist für mich eine sehr erfüllende Tätigkeit.
Und sie bereitet mir inneres Wohlempfinden. Ich bin glücklich, wenn ich eben so etwas tun kann. Und ich erwarte auch gar nicht, dass ich dort irgendwie gelobt werde für dieses Engagement. Nee, die Triebfeder für jeden, der ehrenamtlich was machen möchte, muss in ihm liegen. Und er muss für sich sagen: „Ja, das ist für mich eine super Geschichte. Und ich habe daran Spaß. Mir macht das Freude. Mir ergibt das einen Sinn.“.
Das Schöne ist, es ist keine Einbahnstraße. Das heißt, man macht nicht nur den Kindern etwas Gutes. Sondern es kommt ja auch zurück. Seit wann macht Ihr das?
Susanna:
Im April haben wir angefangen. Ich muss eine kleine Geschichte noch erzählen.
Gerne, bitte.
Susanna:
Eine Geschichte, die ich so herzerwärmend fand. Irgendwann kam ein kleines Mädchen mit einer roten Rose an. Und sagte: „Für Brotzeit.“. Das fand ich so nett. Also einfach so eine Wertschätzung von einem Kind zu bekommen. Richtig hübsch.
Das sind wahrscheinlich diese Momente, die einem ziemlich viel geben.
Susanna:
Ja, genau.
Gibt es etwas, wo Sie sich mehr Unterstützung wünschen? Sei es von der Schule, von der Stadt, von der Politik, um Ihre Arbeit hier zu erleichtern?
Bernd:
Das muss, denke ich, die Organisation Brotzeit für sich auch noch mal stärker beantworten. Was mir absolut gefällt, ist, dass dieses Konzept Brotzeit nicht auf eine Armenspeisung ausgelegt ist. Dass es nicht darum geht: „Ach, die armen Kinder! Die kriegen zu Hause nichts zu essen!“.Und jetzt muss mal wieder irgendwer ersatzweise eingreifen, weil die Eltern das nicht auf die Kette kriegen. Nein, so wie ich Brotzeit verstehe, geht es um etwas Größeres. Nämlich das, was Susanna auch eingangs schon mal gesagt hatte, dass es insgesamt ja um einen guten Start in den Tag geht. Und dieses Gemeinschaftliche zu erleben, gemeinsam zu frühstücken, dass sich das einfach hier fortsetzt. Ich habe einen Enkel, der geht in den Kindergarten. Und ich habe das Gefühl, dass es für die Kinder total wohltuend ist, wenn der Tag mit dem Frühstück beginnt. Und die Kinder sind ja noch nicht groß weiter, wenn sie dann mit sechs Jahren in die Schule kommen oder so. Und da frage ich mich, warum setzt man eigentlich diese vernünftigen, guten pädagogischen Konzepte, die man im Kindergarten anwendet, warum setzt man die nicht in der Grundschule fort? Also da wird das, glaube ich, sehr greifbar. Und daran, finde ich, sollte gearbeitet werden. Ich habe darüber noch nie nachgedacht, bin da jetzt durch die Brotzeit draufgekommen. Und das, meine ich, müsste ausgeweitet werden. Oft habe ich so den Eindruck, auch wenn man mit Leuten redet, die sagen dann: „Ja, dann machen wir das erstmal an den sogenannten Brennpunktschulen.“. Das ist doch Irrsinn. Es ist für alle richtig. Also das müsste erstmal begriffen werden, wie sinnvoll das ist. Und dann kann man darüber reden, dass es Finanzierungsprobleme gibt, dass es auch ehrenamtlich gemacht werden muss. Da bin ich voll dabei, weil ich auch diese Brücke gegangen bin, die Brotzeit organisiert hat. Dass sie sagen, wir wollen Freiwillige haben, die 55 Jahre und älter sind. Und das, was Susanna und ich auch sagen, es ist ja so sinnerfüllend für einen. Und wenn man so engagiert im Berufsleben war, dann bricht vieles weg. Und wir haben das Glück, dass wir noch total fit sind. Ich bin jetzt 67. Und warum kann ich denn nicht auch was Sinnvolles machen? Das finde ich schön für mich. Und deshalb finde ich dieses Konzept so sinnvoll. Und da würde ich mir wünschen, dass das einfach in der Gesamtheit begriffen wird. Es geht nicht nur um Notsituationen, dass Kinder ohne Frühstück kommen. Es geht auch um die grundlegende Weiterentwicklung, die Kinder bestmöglich zu fördern. Und da gehört für mich eben diese Zielsetzung dazu, den Tag gut zu starten. Weil dann bin ich motivierter und habe auch viel mehr Lust zu lernen.
Susanna:
Ich möchte auch noch etwas dazu sagen. Du hattest gefragt, wo wir uns mehr Unterstützung wünschen. Ich bin sehr beeindruckt davon, wie diese Schule das hier mit uns zusammen organisiert. Also das bindet ja auch personelle Ressourcen. Und dieser Lehrer, der das hier mitbegleitet, der hat diese zusätzliche Aufgabe mit der Lebensmittelbestellung. Das ist einfach auch mehr Arbeit. Das heißt, es ist auch persönliches Engagement. Und wir arbeiten wunderbar hier mit den Leuten vom offenen Ganztag zusammen. Das funktioniert wirklich prima. Die Räumlichkeiten könnten besser sein. Aber ich meine, das Haus ist jetzt mal so, wie das ist. Man kann es ja auch nicht aufpusten oder so. Aber das will ich wirklich noch mal sehr deutlich betonen, dass das mit dieser Schule hier und mit den Leuten hier aus der Schule wirklich super funktioniert. Und was Du gesagt hast, es ist ja noch mal so eine konzeptionelle Geschichte, die auf einer anderen Ebene irgendwie angesiedelt ist.
Und die bestenfalls auch ausgeweitet werden soll. Auch jetzt in dem südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis, in Schwelm beispielsweise werden Ehrenamtliche gesucht. Mit der Hoffnung, dass sich da genauso viele finden wie hier.
Zum Abschluss möchte ich mit Euch gerne eine kleine Fragerunde machen. Ich nenne Euch ein paar Begriffe und ihr sagt mir spontan, was Euch dazu einfällt. Kurz und knapp.
Familienleben 2025
Bernd: Ist schön, wenn man sich drum bemüht.
Frühstück.
Bernd: Ist für mich der gute Start in den Tag.
Kinderlachen.
Bernd: Erwärmt das Herz.
Schule früher und heute.
Bernd: Ich gehöre nicht zu denjenigen, die sagen, früher war alles besser. Die Zeiten sind andere. Die Erwerbstätigkeit von Frauen wird eingefordert und oft bleiben dann wegen fehlender Betreuungsmöglichkeiten die Kinder auf der Strecke.
Hunger.
Bernd: Ist schrecklich und wir können gemeinschaftlich was dagegen tun. Dass wir gemeinschaftlich dafür sorgen, dass wir satt werden. Alle Menschen und nicht nur hier in Deutschland, sondern auch in vielen Ländern, wo es unbeschreibliche Armut gibt.
Rentner sein.
Bernd: Ist toll, wenn man soziale Kontakte hat und wenn man etwas Sinnhaftiges für sich findet.
Ennepe-Ruhr-Kreis
Bernd: Ist eine liebenswerte Region.
Susanna, dieselben Begriffe auch für Dich. Jetzt hat es ein bisschen Vorlaufzeit. Familienleben 2025?
Susanna: Nicht immer einfach. Ich sehe das an meinem Sohn mit meinem Enkel. Da gibt es viel Organisation. Da muss man sich dem hingeben und einiges für sich persönlich hinten anstellen.
Frühstück
Susanna: Frühstück ist lecker. Ich frühstücke immer sehr spät. Aber ich glaube auch, dass das Frühstück ein zentraler Punkt ist, um gut in den Tag zu starten.
Kinderlachen
Susanna: Kinderlachen ist wunderbar. Auch mein Herz erwärmt es.
Schule früher und heute?
Susanna: Da hat sich schon einiges verändert. Wir haben früher noch mit 40 Kindern in einer Klasse gesessen. Das ist heute fast auch wieder so. Zwischendurch gab es eine Zeit, da war es ein bisschen besser. Anstrengend für Lehrkräfte. Die Kinder werden herausfordernder. Es ist ein Kunststück, Schule gut zu meistern – für alle Beteiligten.
Hunger
Susanna: Wenn ich Hunger höre, muss ich an den Gazastreifen denken. Hunger ist eine existenzielle Bedrohung. Ich wünsche mir auch, dass diese Menschheit es hinkriegt, die Weltbevölkerung zu ernähren.
Rentnerdasein
Susanna: Rentnerdasein, ja. Ich bin es seit einem guten Jahr. Es war von 100 auf 0. Deshalb bin ich sehr froh, was gefunden zu haben, wo ich denke, mich sinnvoll einsetzen zu können.
Ennepe-Ruhr-Kreis
Susanna: Ich bin eine Zugereiste. Ich fühle mich hier wohl. Aber ich würde mich auch in einem anderen Kreis wohlfühlen.
Du bist ehrlich.
Susanna: Ja, genau.
Lieber Bernd, liebe Susanna, vielen lieben Dank. Das war ein interessanter Einblick in Eure tolle Arbeit. Wir hoffen, dass sich auch für Schwelm so viele Ehrenamtliche finden. Und dass das Angebot der Brotzeit ausgebaut werden kann. Euch beiden alles erdenklich Gute.
Daten zum Verein brotZeit e.V.finden Sie unter www.brotzeitfuerkinder.com
Helfer für die Grundschulen in Schwelm gesucht!
Sie sind 55+ und fühlen sich angesprochen? Melden Sie sich bei Friederike Nölle:
Tel.: 0173/7453565
E-Mail: noelle@brotzeit.schule


