Goldemars Kolumne | März 2016

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Jahrhunderte lang unsichtbar zeige ich, der Zwergenkönig, nun Gesicht, um mich zum Geschehen in diesem Landkreise zu äußern. 

Was mussten meine Zwergenohren bei meinem letzten Ausflug nach Schwelm für Gezeter ertragen! Wohin ich auch kam, überall diskutierte das Menschenvolk über Bürgermeisterin Grollmann. Viel Verärgerung rief vielerorts ihre Reaktion zu den verschwundenen, historischen Dokumenten aus dem Stadtarchiv hervor. Da wurden kistenweise, wertvolle historische Dokumente unter ihrer Aufsicht in den Müll geworfen und sie möchte dem nicht nachgehen und öffentlich aufklären, wie dies geschehen konnte? Oh ja, die Bürgermeisterin hatte großes Glück, dass der gute Klaus Peter Schmitz knapp hundert Kartons aus dem Müllcontainer fischte, in denen sich so einige historische Schätze verbargen. Aber dies als „Verquickung unglücklicher Umstände“ abzutun und den Bürgern nicht erklären zu wollen, wie es zu diesem Skandal kommen konnte, das gefällt den Schwelmern anscheinend so gar nicht. Da wurde der Empörung bei einem Bierchen am Stammtisch in den letzten Tagen häufig freien Lauf gelassen.

Nun will ich die Bürgermeisterin natürlich nicht in diesem Lichte stehen lassen und auch Positives berichten. So kam mir auch zu Ohren, dass sie sehr fröhlich und spaßig sein kann. Die Menschenkinder auf dem gymnasialen Pausenhof erzählen sich noch heute die lustige Geschichte, wie Frau Grollmann während einer Podiumsdiskussion mit einer kurzen Darbietung als Clown die Schüler überraschte, lustig mit den Armen wedelte und herumulkte. Denn was viele nicht wissen: Frau Grollmann ist nicht nur Bürgermeisterin, sie ist auch ehrenamtlicher Klinikclown. An diesem Tage brachte sie definitiv vielen ein Lächeln ins Gesicht. Und da sie noch nicht lange im Amt ist, werden die Schwelmer und ich uns wohl gedulden müssen, bis wir uns eine fundierte Meinung zu ihrem Wirken gestatten dürfen.

Doch es wird nicht nur über die Causa Stadtarchiv diskutiert, auch über die Situation der Schwimmbäder hörte ich viele Schwelmer schimpfen. Nun ist doch anscheinend tatsächlich im Gespräch, dass es nur noch ein gemeinsames Schwimmbad für Schwelm und Ennepetal geben soll. Das Frei- und Hallenbad „Platsch“ in Ennepetal und auch das Schwelmer Hallenbad sollen geschlossen werden und dafür auf der Stadtgrenze ein gemeinsames Schwimmbad entstehen. Und dann wirft Bürgermeister Claus Jacobi aus Gevelsberg die Tage noch eine weitere Idee in den Raum: Das Gevelsberger „Schwimm In“ reiche doch auch für drei Städte, wieso also ein neues Schwimmbad bauen? Ob die Menschen aus der Region das genauso sehen, wage ich als alter und erfahrenerer Zwerg zu bezweifeln… Ich finde es aber doch sehr amüsant, so viel Aufruhr und Diskussion in Schwelm zu erleben und lausche auch weiter gerne den Gesprächen der Menschen, die sich so schön über die Lokalpolitik ereifern können.

Mit freundlichem Glückauf,
Euer König Goldemar

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