Schwelmanns Kolumne | Dezember 2024

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Schwelmanns Kolumne

Gedanken beim vorweihnachtlichen Spaziergang durch Schwelm

 

Gerade zurückgekehrt von einem Städtetrip innerhalb Europas, macht sich Schwelmann auf den Weg runter ins Dorf. Dabei fällt sein Blick rüber auf den anderen Berg. Dort steht, obwohl weit entfernt und dennoch gut sichtbar, ein großes weißes Haus. Obwohl „Haus“ doch wohl etwas untertrieben ist. Anwesen trifft es wohl eher. Einst erbaut von einem Schwelmer Unternehmer, nach dem Krieg zeitweise von der Englischen Kommandantur genutzt und zuletzt wieder im Besitz eines erfolgreichen Schwelmer Unternehmers und Buchautors, steht dieses ansehnliche Eigenheim nun wieder zum Verkauf. Wie man hört, hat der bisherige Eigentümer seinen Alterssitz in die Vereinigten Staaten verlegt. Interessenten, die dieses luxuriöse Gebäude mit all seinem großzügigen Luxus und dem freien Blick von oben aufs Dorf genießen möchten, brauchen allerdings einen gut gefüllten Sparstrumpf. Von nahezu 6 Millionen Euro ist die Rede. Mit allem drum und dran. „Nichts für mich“, denkt Schwelmann und zieht weiter seines Weges. Apropos Gebäude. Mitten in der Stadt, zentral wie es besser nicht geht, dort, wo einstmals leckeres Schwelmer Bier gebraut wurde, steht Schwelms neues Rathaus wohl kurz vor der Vollendung. Groß, dunkel und etwas überdimensioniert werden dort die letzten Arbeiten verrichtet. Noch bevor Schwelm städtische Angestellte und Beamte das neue Verwaltungsgebäude mit Leben erfüllen, hat im Erdgeschoss ein großer holländischer Allerleidiscounter schon vor Wochen Einzug gehalten.

Ganz und gar leblos, einsam und verlassen geht es schon viele Monate im ehemaligen Schwelmer Freibad, oder, wie der Schwelmer gerne sagt „Strammbad“ zu. Schwelmann hat kürzlich in einem sozialen Medium einige Fotos gesehen. Nun gut. Zu dieser Jahreszeit wäre ohnehin nicht viel los dort. Nach dem Rückzug des Trägervereins und seiner ehrenamtlicher Mitstreiter und erst recht nach dem kürzlichen Ableben des dort überaus engagierten ersten Vorsitzenden wird wohl nicht mehr viel dort passieren. So recht will Schwelmann nicht an eine dortige Wiederbelebung glauben. Stichwort Glauben. Nach dem Berliner Ampel-Aus und der Groko-Übereinkunft für den „raschen“ Neuwahltermin im Februar, wird es nun nicht mehr lange dauern, bis sie wieder an jedem Mast und Laternenpfahl hängen. Jene bunten Plakate mit den Konterfeis unserer Politiker und Parteien – mit den immer gleichen Wahlversprechen, die die Wählerinnen und Wähler zu glauben haben. Schwelmann jedenfalls glaubt diesen Versprechen schon lange nicht mehr. Und auch nicht an eine Veränderung der Politik zu Gunsten der Bürgerinnen und Bürger. Vielleicht ändern sich die Parteienkürzel und die Farben. Inhaltlich sieht Schwelmer eher ein „Weiter so“ ab Februar. Und während Schwelmann und viele der Seinen nicht ganz so optimistisch in die Zukunft blicken, scheint ein Großteil der Sorgen seiner Mitmenschen zu sein, wo man hoffnungslos überteuert eine Tafel Dubai-Schokolade ergattern kann. Nun, seis drum. Doch noch bevor die Wahlwerbung unser aller Blickfeld erobert, freut sich Schwelmann auf die bevorstehende Adventszeit. Ein paar geschmückte Straßen, beleuchtete Weihnachtsbäume, erleuchtete Schaufenster, Weihnachtsmärkte und den ein oder anderen Glühwein oder Eierpunsch. Auf ein wenig Besinnlichkeit wie immer zum Ende des Jahres hin. Auf schöne Abende mit der Familie und guten Freunden. Vielleicht sogar auf ein bisschen, wenn auch nur scheinbaren, Frieden. Und die Hoffnung, dass es der Weihnachtsstern ist, der am Nachthimmel leuchtet und keine Taurusrakete. In diesem Sinne wünscht Schwelmann allen eine schöne und besinnliche Adventszeit und einen schönen Übergang ins nächste Jahr, dass sicher wieder einige Überraschungen für uns alle bereit hält. Vielleicht sieht man sich ja mal auf dem Schwelmer Weihnachtsmarkt, der neu geplant und gestaltet wieder am und um unseres „Schloss Martfeld“ stattfinden wird.

Bis dahin alles Gute & Grüße vom Schwelmann

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