GOLDEMARS Kolumne | Dezember 2018

GOLDEMARS Kolumne | Dezember 2018

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Ein Rückblick auf das Jahr 2018

Nur noch wenige Wochen, dann ist dieses Jahr auch schon wieder Geschichte. Und euer Zwergenkönig Goldemar zeigt erneut einmal Gesicht um einen ersten vorsichtigen Blick zurück zu wagen. Ganz sicher wird das Jahr 2018 als eines der Wärmsten in die Annalen eingehen. Die Menschen freuten sich ob der vielen Sonnentage mit den hohen Temperaturen und mit ihnen die Betreiber von Schwimmbädern, Biergärten, Strandkorbvermietungen und weitere Unternehmen. Und auch euer Zwergenkönig muss sich angesichts der sinkenden Herbsttemperaturen erst wieder an die langen Hosen gewöhnen. Doch die Medaille hat auch eine Kehrseite. Die Wasserstände in den Talsperren sanken bedrohlich, ebenso in den Flüssen. Die wichtigen Wasserstraßen können schon lange nicht mehr wie gewohnt von voll beladenen Transportschiffen befahren werden. In weiten Teilen des Landes müssen die Landwirte hohe Ernteausfälle verkraften. Winterfutter für das Vieh ist mehr als knapp.

Und nicht nur euer Goldemar fragt sich, ob dies einfach nur ein Ausrutscher der Natur oder der Vorbote des einsetzenden Klimawandels war. Und wenn man dann noch die Katastrophenmeldungen aus anderen Teilen der Welt mit Überschwemmungen und nicht enden wollenden Waldbränden dazu nimmt, kann einem schon Angst und Bange werden. Aber dafür achtet man in Europa auf saubere Luft. Für immer mehr Deutsche Städte wird zum Schutze der Innenstadtatemluft ein Fahrverbot für Dieselautos ausgesprochen. Bringt uns das wirklich etwas ? Wer sich ein wenig mit dem Thema beschäftigt und sich mal die Meinung von Experten dazu anhört, dem können schon gewaltige Zweifel kommen.

Apropos Diesel. Da haben die Hersteller bekanntlich gewaltig gelogen und betrogen! Geschummelte Prüfwerte versprachen saubere und sparsame Dieselfahrzeuge. Bekommen haben die Kunden Fahrzeuge, die weit von den Versprechungen entfernt waren. Die Gerichte in den Vereinigten Staaten verdonnerten die Autokonzerne zu milliardenschweren Strafen und sprachen den betrogenen Käufern der Fahrzeuge großzügigen Schadenersatz zu. Bei uns im heimischen Germany fällt die Strafe dann doch nicht ganz so gewaltig aus. Die Gerichte halten sich weitgehend mit Urteilen zurück. Dafür verhandeln Politik und Konzerne um eine Lösung des Problems. Unser CSU-Verkehrsminister Scheuer kämpft dabei an vorderster Front. Allerdings auf der falschen Seite, wie der Zwergenkönig meint. So hat er doch mit den Autoherstellern einen tollen Deal ausgehandelt. Alle Besitzer eines Mogeldiesels können jetzt ein Neufahrzeug erwerben und bekommen dann Rabatte, die es vor dem Dieselskandal auch schon gegeben hat. Im Prinzip ein gigantisches Konjunkturprogramm für die Konzerne. Wer sich als Kunde gerade kein neues Auto leisten kann oder will, guckt erst mal in die Röhre. Für diese Glanzleistung dürfte dem Scheuer ein gutbezahlter Sitz in irgendeiner Funktion in irgendeinem Autokonzern sicher sein, sobald die politische Karriere beendet ist.

Wobei wir gleich beim nächsten Stichwort sind. Die politische Karriere unserer ewigen Kanzlerin neigt sich auch ihrem verdienten Ende entgegen. Frau Merkel wird zunächst den Vorsitz ihrer Partei CDU niederlegen, möchte aber bis zum Ende der Legislaturperiode Kanzlerin bleiben. Auslöser dieser Entscheidung waren wohl die katastrophalen Ergebnisse der Wahlen in Bayern und Hessen. Da mussten die beiden ehemaligen Volksparteien gewaltig Federn lassen. Kaum war die Entscheidung des Verzichts auf den Parteivorsitz verkündet, warfen die potentiellen Nachfolgekandidaten und eine Kandidatin ihre Hüte in den Ring. Da ist zum einen der neoliberale ehemalige Unionsfraktionsvorsitzende Friedrich Merz. Ausgewiesener Gegner der Nochkanzlerin und von dieser schon vor vielen Jahren geschasst. War dann viele Jahre als Lobbyist für die Geldwirtschaft tätig. Ein Mann des Kapitals. Das Fußvolk wird wohl wenig Freude an ihm haben. Genau wie an Kandidat 2, Jens Spahn. Ebenfalls kein Merkelfreund, aber von der Kanzlerin in Funktion des Gesundheitsministers von dieser an den Kabinettstisch geholt. Ein typischer Karrierepolitiker. Aus wohlhabendem Hause, quasi von der Schulbank direkt auf den gut dotierten Abgeordnetensessel. Ohne jede Ahnung, was draußen beim gemeinen Volk wirklich so abgeht. Sieht den Parteivorsitz und die folgende Kanzlerschaft als göttlich vorgegebenen Weg, den er zu gehen bereit ist. Bleibt noch die einzige Frau im Rennen. Annegret Kramp-Karrenbauer, kurz AKK. Ehemalige Ministerpräsidentin des Saarlandes, jetzige Generalsekretärin der CDU. Wunschkandidatin der Kanzlerin. Immerhin hat sie schon bewiesen, dass sie Wahlen gewinnen kann. Noch vor Weihnachten wird feststehen, wer das Rennen gemacht hat. Vielleicht täte ein neuer Vorsitzender oder eine neue Vorsitzende der alten SPD auch ganz gut. In der GroKo mit Andrea Nahles an der Spitze versinkt die ehemals große Arbeiterpartei im Sumpf der Bedeutungslosigkeit. Kein Wunder. Wer soll es verstehen, wenn sich der SPD Finanzminister einen Berater von Goldman-Sachs an seine Seite holt? Goldemar könnte jetzt noch seinen kleinen Hals strecken, und über den Deutschen Tellerrand hinausschauen.

Was da zur Zeit in der Welt abgeht, spottet jeder Beschreibung und erschien noch vor wenigen Jahren als Unmöglich. Inzwischen müssen wir uns wohl daran gewöhnen, dass nicht unmöglich und nicht absurd genug wäre, um nicht zu passieren. Es erscheint nur noch als eine Frage der Zeit, bis alles irgendwie zusammenbricht.

Die Uhr steht auf fünf nach Zwölf. Drücken wir die Daumen, dass es noch eine Weile gut geht. Vielleicht trägt ja die bevorstehende Vorweihnachtszeit ein wenig dazu bei, die Verantwortlichen dieser Welt ein wenig zur Besinnung zu bringen. Aber hier ist wohl der Wunsch Hoffnung des Gedankens. Trotzdem sollten wir die kommenden Wochen genießen und uns überlegen, im nächsten Jahr alles besser zu machen..

Bis dahin grüßt
Euer Zwergenkönig Goldemar

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