Wenn ein Freund oder Familienmitglied plötzlich an einer Krankheit erkrankt, die man nicht kennt und die das Leben kurzfristig auf den Kopf stellt, ist der Schreck erst einmal groß. Und es wird einem wieder bewusst, wie schnell sich das Leben ändern kann.
Wichtig ist es, auf seine Gesundheit zu achten und plötzlich auftretende Veränderungen am Körper zu hinterfragen und ihnen auf den Grund zu gehen. Wenn eine Person zum Beispiel plötzlich abnimmt, öfter Herzrasen hat oder die Augen ungewöhnlich heraustreten, dann könnte das auf ein Problem der Schilddrüse hinweisen.
Kennen Sie Morbus Basedow?
Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung, die die Schilddrüse betrifft und zu einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen führt. Dies kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die den Alltag erheblich beeinträchtigen können.
Morbus Basedow, auch als Basedow-Krankheit bekannt, ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem Antikörper produziert, die die Schilddrüse zur übermäßigen Produktion von Hormonen anregen. Diese Hormone, bekannt als Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3), regulieren den Stoffwechsel des Körpers. Bei Morbus Basedow ist die Menge dieser Hormone im Blut erhöht, was zu einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) führt.
Ursachen und Risikofaktoren
Die genaue Ursache von Morbus Basedow ist nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen und Umweltfaktoren eine Rolle spielt. Menschen mit einer Familiengeschichte von Schilddrüsenerkrankungen oder anderen Autoimmunerkrankungen haben ein erhöhtes Risiko. Stress, Infektionen und andere Umwelteinflüsse können ebenfalls zur Entwicklung der Krankheit beitragen. Es sind zudem meistens Frauen zwischen 20 und 50, die von der Autoimmunkrankheit betroffen sind.
Morbus Basedow Symptome
Die Morbus Basedow Symptome können vielfältig und oft unspezifisch sein, was die Diagnose erschweren kann. Hier sind einige der häufigsten Anzeichen:
Vergrößerung der Schilddrüse: Es kann vorkommen, dass sich die Schilddrüse vergrößert. Sie ist dann, besonders bei zurückgebeugtem Kopf, am Hals sichtbar und tastbar.
Herzrasen und hoher Puls: Eine der auffälligsten Morbus Basedow Symptome ist Herzrasen oder ein anhaltend hoher Puls. Betroffene Personen berichten oft von einem schnellen Herzschlag, der auch in Ruhezeiten nicht abnimmt.
Gewichtsverlust: Ein weiteres häufiges Symptom ist unerklärlicher Gewichtsverlust trotz eines normalen oder sogar gesteigerten Appetits. Dies liegt daran, dass die übermäßigen Schilddrüsenhormone den Stoffwechsel beschleunigen.
Nervosität und Reizbarkeit: Menschen mit Morbus Basedow können unter ständiger Nervosität, Reizbarkeit und Schlaflosigkeit leiden. Diese Symptome werden durch die Überstimulation des Nervensystems verursacht.
Schwitzen und Hitzewallungen: Ein weiteres typisches Merkmal der Krankheit sind vermehrtes Schwitzen und Hitzewallungen. Diese Symptome resultieren aus dem erhöhten Stoffwechsel und der gesteigerten Wärmeproduktion des Körpers.
Hervortretende Augen: Ein charakteristisches und oft auffälliges Symptom von Morbus Basedow ist die Augenbeteiligung, auch als endokrine Orbitopathie bekannt. Dies führt zu hervortretenden Augen (Exophthalmus), trockenen Augen und Doppeltsehen.
Muskel- und Gelenkschmerzen: Muskel- und Gelenkschmerzen sowie allgemeine Schwäche sind ebenfalls häufige Beschwerden bei Morbus Basedow. Die übermäßige Hormonproduktion kann das Muskelgewebe angreifen und Entzündungen verursachen.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose von Morbus Basedow ist nicht ganz einfach und häufig gehen Fehldiagnosen voraus. Wichtig ist es ein großes Blutbild zu machen und die Mengen an Schilddrüsenhormonen sowie die Anwesenheit von Antikörpern, die auf eine Autoimmunerkrankung hinweisen können, zu messen. Danach wird dann meistens die Schilddrüse mittels Ultraschall begutachtet.
Die Behandlung beginnt meist mit Medikamenten, die die Produktion von Schilddrüsenhormonen hemmen (Thyreostatika). Diese Medikamente helfen, die Hormonspiegel zu normalisieren und die Symptome zu kontrollieren. Eine weitere Behandlungsoption ist die Radiojodtherapie, bei der radioaktives Jod verwendet wird, um die überaktive Schilddrüse zu verkleinern. Diese Methode ist besonders effektiv, kann jedoch zu einer dauerhaften Unterfunktion der Schilddrüse führen. In einigen Fällen kann auch eine Operation erforderlich sein, um einen Teil oder die gesamte Schilddrüse zu entfernen. Dies ist aber die letzte Option und wird erst in Erwägung gezogen, wenn andere Behandlungen nicht erfolgreich waren oder wenn die Schilddrüse sehr stark vergrößert ist.
Natürlich spielen auch eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil eine große Rolle, sie sind immer ein wichtiger Faktor um gesund zu bleiben oder zu Verbesserung der Gesundheit beizutragen. Und sie helfen auch vielen Betroffenen die Symptome von Morbus Basedow zu kontrollieren. Lebensmittel, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind, können das Immunsystem stärken und den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern. Eiweißhaltige Lebensmittel helfen bei der Bildung von Schilddrüsenhormonen. Stressmanagement-Techniken wie Yoga und Meditation können ebenfalls hilfreich sein, um die Symptome zu lindern.
Morbus Basedow frühzeitig erkennen
Morbus Basedow ist eine ernsthafte Erkrankung und eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist das Beste, was passieren kann. Denn dann lässt sich die Schilddrüse meist ohne schwere Eingriffe heilen. Wenn Sie bei sich selbst oder bei einer nahestehenden Person Symptome wie Herzrasen, Gewichtsverlust, Nervosität oder hervortretende Augen bemerken, sollten Sie diese Krankheit in Erwägung ziehen und einen Arzt aufsuchen.